Das Mathematikcurriculum unserer Schule folgt dem Konzept des Mathe 2000+ Programms. Dieses Programm haben die Mathematikdidaktiker Müller und Wittmann in den 80er Jahren erstellt und es wird seither von führenden Mathematikdidaktiker/-innen kontinuierlich weiterentwickelt. An unserer SINUS-Grundschule verwenden wir das dazu gehörende Mathematikschulbuch „Das Zahlenbuch“.
Wir verstehen Mathematik als lebendige Wissenschaft von „schönen Mustern und Strukturen“, die die Kinder gemeinsam und im Austausch miteinander, genau beobachten, entdecken, verändern und beschreiben lernen. Vom ersten Schuljahr an trainieren wir, Mathematik zu versprachlichen und das Gesprochene zu mathematisieren.
Wir Lehrerinnen und Lehrer legen großen Wert darauf, dass unsere Schülerinnen und Schüler verstehen und wissen, was sie tun und warum sie es tun. Denn nur, was sie wirklich verstanden haben, können sie dauerhaft anwenden und behalten. Das gilt für alle Bereiche
der Arithmetik,
des Sachrechnens,
der Geometrie
und der Stochastik.
Zunehmend lernen die Kinder, einen zielführenden und über vier Schuljahre wachsenden mathematischen Wortschatz aufzubauen. Wer sich treffend ausdrücken kann, hat die zu lernenden mathematischen Inhalte verstanden. Ein gutes Verständnis der Mathematik ist eng an eine gute sprachliche Ausdrucksweise gekoppelt, was auch eines der Lernziele des Deutschunterrichts ist.
Wir pflegen einen offenen und freundlichen Umgang miteinander. Gemeinsam sind wir auf dem Weg, bereits erworbene Kenntnisse auf neue Gebiete der Mathematik zu übertragen. Dabei erleben wir „Fehler“ nicht als Rückschlag, sondern als Chance, tiefer in das Verständnis der Mathematik einzutauchen.
Wir benutzen Materialien des Programms Mathe 2000+.Allen voran steht das magnetische Zwanzigerfeld: Jedes Kind der ersten Klasse nutzt das Zwanzigerfeld in der Schule und zu Hause, damit ein tragfähiges und grundlegendes Verständnis der Mathematik von Anfang an aufgebaut wird.
Das deutsche Wort „begreifen“ beschreibt treffend den Zusammenhang zwischen Handeln und echtem Verständnis. Wenn ein Kind in der ersten Klasse zum Beispiel 6+7 mehrmals auf verschiedene Weisen gelegt hat, kann es flexibel, also je nach Situation, geschickt rechnen und damit Rechenvorteile anwenden.
Somit bekämpfen wir aktiv das Rechnen mit den Fingern, da dies zu keinem tragfähigen Verständnis führt. Die meisten Fingerrechner verharren im zählenden Rechnen. Kinder, die später als „rechenschwach“ diagnostiziert werden, sind fast immer Fingerrechner.Selbstverständlich nutzen wir die Finger zum Beispiel, um Zahlen zu zeigen. Letztlich beruht unser Dezimalsystem genau auf der Beobachtung der fünf Finger an zwei Händen, jedoch nutzen wir Finger nicht als dauerhafte Rechenhilfe.
Uns ist es wichtig, die grundlegenden Rechenfertigkeiten ganz besonders zu trainieren. Das geschieht durch Blitzrechnen oder Sachrechnen im Kopf. Das Blitzrechnen hat einen großen Stellenwert im Unterricht und darüber hinaus. Alle Klassen dieser Schule nehmen systematisch und regelmäßig an der Blitzrechenoffensive teil. Das Blitzrechnen ist Dauerhausaufgabe.Für die 1. und 2. Klassen gibt es zusätzlich eine extra ausgewiesene Blitzrechenstunde, die sogenannte „Mathe +“ Stunde. Dort trainieren wir mit Material und mit iPads gezielt Übungen des Blitzrechnens.
Elternarbeit/ Blitzrechnertrainer-Abende
Das Blitzrechnen versteht sich als Kurs, in dem die zehn wichtigsten arithmetischen Themen pro Schuljahr von Klasse 1 bis 4 ganz besonders geübt werden. Wie im Sport gilt auch in der Mathematik: Man muss regelmäßig trainieren.Unser Ziel ist es, für jedes Kind eine Blitzrechentrainerin oder einen Blitzrechentrainer zu finden. Größere Geschwister, Großeltern, Nachbarn, Freunde oder natürlich die Eltern selbst können TrainerInnen werden. Die BlitzrechentrainerInnen werden durch uns Lehrkräfte angeleitet. Über ein ganzes Schuljahr hinweg trainieren sie das Blitzrechnen eigenständig mit ihrem „Blitzrechen-Kind“ ein bis drei Mal die Woche je nach Bedarf. Zunächst sind die Blitzrechen-Übungen an handlungsorientiertes Material geknüpft. Unser gemeinsames Ziel: Alle Übungen sind am Ende des Schuljahres automatisiert.Jedes Mal, wenn Ihr Kind mit seiner Blitzrechentrainerin oder seinem Blitzrechentrainer übt, trägt es diese Übung in seinen Blitzrechen-Pass ein. Der Pass wird zu jeder Mathe+ Stunde in den Unterricht mitgebracht und dient damit der Kommunikation zwischen den TrainerInnen und der Lehrkraft.Über vier Schuljahre hinweg helfen die MathematiklehrerInnen Ihrem Kind, grundlegende Rechenfertigkeiten für ein echtes Verständnis der Mathematik aufzubauen. Gestärkt durch dieses solide Grundverständnis ist Ihr Kind bestens für den Übergang an die weiterführenden Schulen gerüstet.
Wir fördern und fordern jedes Kind gemäß seinem Entwicklungsstand.Kinder, die sich mit mathematischen Themen schwer tun, unterstützen wir mit zusätzlichem handlungsorientiertem Arbeitsmaterial, weiteren Hilfestellungen und Übungen des Blitzrechnens auch mit iPads.
Gut zu wissen: Weniger ist oft mehr!
Sinnvolles Üben steht im Vordergrund. Zusammenhänge zwischen den Aufgaben zu erkennen und zu versprachlichen ist wichtiger, als viele voneinander losgelöste Rechnungen zu rechnen. Die Qualität steht vor der Quantität der Aufgaben.
Die Zahl der Übungsformate ist begrenzt, damit die Kinder keine Zeit durch unnötige Erklärungen verlieren. Sicherheit bei der Aufgabenstellung hilft ihnen, ihr Verständnis für die Mathematik auszuweiten.
Bei uns sind die Zahlen nicht farbig, einsam oder gar verliebt, da dies zu keiner Eigenschaft einer Zahl gehört. Auch arbeiten wir nicht mit irgendwelchen Tricks.
Wir orientieren uns strikt an Mustern und Strukturen und den Eigenschaften der Zahlen, die ein echtes Verständnis der Mathematik mit sich bringen.
Ein Plakat zu den Forschermitteln hängt im Klassenraum. Es verdeutlicht den Kindern, welche „Forschermittel“ ihnen zum Beschreiben, Begründen und Erklären zur Verfügung stehen.