1722 wurde die erste Schulstube mit Lehrerwohnung an der Stelle der heutigen Ortsverwaltung eingerichtet. Unterrichtet wurden die Kinder von einem sogenannten Schulmeister. Der Unterricht fand nur während der Wintermonate statt, weil die Kinder zur Feldarbeit benötigt wurden. Im Jahre 1770 wurde die Allgemeine Land-Schul-Ordnung verabschiedet, nach der fortan für alle Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren eine Schulpflicht bestand. Für jedes Kind musste ein Schulgeld für den Besuch, jedoch auch ein Strafgeld für Versäumnisse bezahlt werden. Zur finanziellen Unterstützung der Schule wurde eine Schulkasse gegründet. Auch über die Trapp’sche Schulfondstiftung, erhielt die Schule in Sandweier ab 1820 bis zu ihrer Auflösung 1958 regelmäßig Zuschüsse.

1825 wurde ein neues Schulhaus gebaut, in dem sich heute die Ortsverwaltung befindet. Im Jahre 1864 gründete sich erstmals ein sogenannter Ortsschulrat, der eine Folge der Neuordnung des badischen Schulwesens war. Auch Kreisschulbezirke wurden errichtet. Hiermit verfolgte man das Ziel das Schulwesen von der Kirche abzulösen und in die örtliche Aufsicht zu überführen. 1867 wurden erstmals offiziell Schulferien festgelegt, die als Erholungszeiten, aber auch zur Unterstützung bei der Feldarbeit gedacht waren.


Um die Jahrhundertwende wurde ein neues Schulhaus (rechts) in der heutigen Oberwaldstraße gebaut, das 1901 mit zwei Schulsälen und einem zugehörigen Lehrerwohnhaus (links) eingeweiht wurde. Da die Räumlichkeiten aufgrund der hohen Schülerzahlen trotzdem nicht ausreichten, wurden die Kinder auch im alten Schulhaus sowie im Rathaussaal unterrichtet. 1908 wurde daher das neue Schulhaus aufgestockt und um vier Säle erweitert.

Eine Schulklasse zählte zu dieser Zeit etwa 40 bis 50 Kinder. Zur Zeit des Ersten Weltkriegs wurde der Unterricht oft unterbrochen, unter anderem, weil auch Militär im Schulhaus untergebracht wurde. Zeitweise wurden auch sogenannte Kriegsferien angeordnet. 1933 wurde der Ortsschulrat aufgelöst und das Schulwesen in staatliche Hand gegeben. Auch während des Zweiten Weltkriegs kam es immer wieder zu Unterrichtsunterbrechungen und -ausfällen. Nach 1945 wurde der Unterricht unter Kontrolle der französischen Besatzungmacht behelfsmäßig wieder aufgenommen.

Ab 1958 wurde das Schulhaus umgebaut, saniert und neu möbliert.

2001 feierte das Gebäude sein 100-jähriges Bestehen.

1962 folgte der Bau einer Schulturnhalle, sowie die Neuanlegung des Schulhofes.


Aufgrund der hohen Schülerzahlen und der unüberwindbaren Raumprobleme wurde 1969 im Westring der Grundstein für ein neues Schulgebäude gelegt. 1971 konnte der Schulbetrieb für die Hauptschule dort aufgenommen werden. Das Gebäude verfügte über große Klassenzimmer, eine Lehrküche sowie Fachräume für Physik, Werken, Technik und Handarbeiten. Die Grundschule verblieb im Schulhaus in der Oberwaldstraße.

Ab dem Schuljahr 1994/95 wurde die zusätzliche Bezeichnung „Werkrealschule“ zuerkannt.
Im Jahr 1999 wurde an der Schule ein Anbau getätigt, der mit weiteren Klassenzimmern und einem Computerraum ausgestattet wurde.

Ab 2011 wird das komplette Schulgebäude mit Wegfall des Hauptschulzweiges nur noch als Grundschule genutzt.

Die Grundschule Sandweier ist eine Weiterbildungsstätte für angehende Lehrer und Lehrerinnen, und zählt seit 1994 in den Kreis der Ausbildungsschulen des Seminars für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Freudenstadt für die zweite Ausbildungsphase von Lehramtsanwärtern und Lehramtsanwärterinnen.

Die Informationen und Bilder stammen aus dem Heimatbuch Sandweiers, „Sandweier ein Hardtdorf mit Tradition und Zukunft“, 2008.